E-Recruiting: Vorteile und Nachteile unbedingt abwägen (2024)

30. August 2012

E-Recruiting wird mehr und mehr eingesetzt

Auf der Suche nach den besten Talenten muss jedes Unternehmen vielseitig sein. Längst reicht es nicht mehr aus, nur auf dem klassischen Wege – via Printanzeigen – das Bewerbermanagement zu betreiben. Denn das Internet hat nicht allein die Arbeitswelt verändert, sondern auch das Personalmanagement. E-Recruiting – das digitalisierte Personalmanagement – ist gefordert, um auf den Jobbörsen eigene Stellenangebote zu platzieren, die dann mühelos von jedem interessierten Bewerber eingesehen werden können.

Doch obwohl die Jobbörsen einen großen Zulauf haben - Monster, Inc. besuchten 9,4 Millionen, Jobrapido 7,6 Millionen und die Bundesagentur für Arbeit 4,02 Millionen Menschen im September 2011– und 70 Prozent der Stellensuchenden Stellenbörsen im Internet nutzen, 75 Prozent gar die Bewerbung auf elektronischem Wege bevorzugen, sollte sich nicht allein auf diese Form der Personalrekrutierung festgelegt werden. Es gilt, eins stets zu bedenken: Jobbörsen und Unternehmens-IT-Systeme, die gar ein Online-Assessment-Center zur Vorauswahl potenzieller Bewerber durchführen, ersetzen die Personalauswahl durch die Personalabteilung nicht – mögen diese jedoch erleichtern.

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E-Recruiting: Vorteile und Nachteile kennen

Ihr Personalmanagement sollte bei der Personalsuche stets ein Mix aller Recruiting-Maßnahmen beinhalten. E-Recruiting ist dabei ein Instrument, das zum Einsatz kommt. Je besser Sie hierbei die E-Recruiting-Vorteile und Nachteile kennen, umso besser können Sie dieses Instrument gezielt einsetzen.

E-Recruiting Vorteile:

  • Kostengünstig
    Im Verhältnis zur Printanzeige sparen Sie beim Stellenangebot viel Geld. Stellen Sie die Anzeige gar auf die eigene Firmen-Homepage, fallen fast gar keine Kosten an.
  • Schnell und zeitlich ungebunden
    Sie können Ihre digitalisierten Stellenangebote sofort ins Internet stellen, ohne dass Sie auf die Veröffentlichungsdaten und – zeiten der Printmedien (wie Mittwoch oder Samstag) Rücksicht nehmen müssen. Gleichzeitig ist eine lange Präsenz der Stellenanzeige garantiert, da sich die Anzeigendauer ohne großen Mehraufwand verlängern lässt.
  • Stellenangebot 24 Stunden 7 Tage die Woche lesbar
    Ihr Stellenangebot ist, anders als in den Printmedien, rund um die Uhr lesbar – und zwar 7 Tage die Woche. Potenzielle Bewerber können so in Ruhe Ihr Angebot jederzeit abrufen.
  • Aktualität garantiert
    Die Datenbanken mit den Stellenanzeigen und Bewerberprofilen werden nahezu täglich aktualisiert.
  • Regional oder weltweit, die Suche ist grenzenlos
    Sie können Ihr Stellenangebot regional begrenzen, und es dennoch weltweit anbieten lassen. Schließlich können Sie nicht wissen, wer wo Ihr Stellenangebot liest und sich darauf bewirbt.
  • Digital Natives gut erreichbar
    Gerade junge Talente, die Sie für Ihr Unternehmen anwerben wollen, werden durch das E-Recruiting bestens angesprochen. Aber auch ältere Bewerber nutzen mehr und mehr Jobbörsen, um die eigene Suche zu erweitern.
  • Interaktion möglich
    Per E-Mail kann schnell und bequem der potenzielle Bewerber mit Ihrem Unternehmen Kontakt aufnehmen.
  • Zusätzliche Informationen
    Per Link zur eigenen Unternehmenswebseite sind weitere wichtige Informationen zur Stelle, zum Unternehmen und zur Corporate Identity lieferbar, die es dem Bewerber erleichtern, sich für Ihr Unternehmen zu entscheiden.

E-Recruiting Nachteile:

  • Großer Jobbörsen Pool
    Bei über 600 Jobbörsen, die es im Internet gibt, ist ein fundierter Marktüberblick wichtig, damit Sie als Unternehmen die Top-Talente auch ansprechen und erreichen. Oftmals wird hier zu wenig Marktforschung betrieben.
  • Stellenanzeige muss gefunden werden und ansprechen
    Beim Formulieren der Stellenanzeige, vor allem, wenn Sie diese auf Ihrer unternehmenseigenen Homepage platzieren, sollten Sie suchmaschinenorientiert vorgehen. Aber auch wenn Sie diese über eine Jobbörse anbieten, sollten Sie, trotz der geforderten Vorgaben der jeweiligen Jobbörse darauf achten, keine reine Stellenausschreibung zu formulieren, sondern eine Anzeige, die anspricht.
  • Keine Standards beim E-Recruiting
    E-Recruiting benötigt Personal, um all die einzelnen Schritte verantwortlich zu erledigen und zu kontrollieren. Ob es nun um die Auswahl der Jobbörsen geht, um das Formulieren des Stellenangebotes oder um das Beantworten der täglich eintreffenden elektronischen Bewerbungen oder Anfragen, das digitalisierte Personalmanagement kann sich nachteilig auswirken, werden hierbei keine Standards etabliert, an die sich die verantwortlichen Mitarbeiter halten können.
  • Schnelligkeit gefordert
    Bewerber, die auf eine Stellenanzeige im Internet reagieren, erwarten auch eine schnelle Antwort. Stellen Sie diese sicher, um nicht Top-Talente an die Konkurrenz zu verlieren.
  • Übersicht kann verloren gehen
    Für Bewerber ist es ärgerlich, wenn diese erfahren, dass eine Stelle, die noch im Internet auf einer Jobbörse angeboten wird, längst vergeben ist. Für Ihr Unternehmen ist es imageschädigend. E-Recruiting erfordert deshalb auch eine gute zeitliche Organisation der Internet-Stellenanzeigen.
  • Bestimmte Gruppen nicht erreichbar
    Suchen Sie Führungskräfte für das obere Management, sollten Sie lieber auf einen Headhunter zurückgreifen. Denn diese Zielgruppe werden Sie über Jobbörsen nicht erreichen.
  • Digitale Natives lassen sich lieber suchen
    Jüngere Generationen nutzen Jobbörsen oder soziale Netzwerke auf ihre eigene Art. Sie suchen für sie Interessantes. Sie wollen aber auch gefunden werden, d.h. das eigene Profil wird eingestellt, damit sie durch das Unternehmen entdeckt werden.
  • Anschaffungs- und Wartungskosten für benötigte E-Recruiting-Software
    Um sich das E-Recruiting zu erleichtern und alle Optionen, die dieses heutzutage bietet, auch ausschöpfen zu können, ist der Kauf spezieller Software oftmals notwendig und sinnvoll. Kosten und Zeit der Einarbeitung müssen dann langfristig ausgeglichen werden.

E-Recruiting optimal ins Personalmanagement einbinden

E-Recruiting ist für viele Unternehmen zu einem wichtigen Standbein innerhalb des eigenen Bewerbermanagements geworden. 61 Prozent schreiben ihre neuen Stellen über Jobbörsen, 87 Prozent sogar über die Unternehmenswebseite aus. Sich für diese Art des Recruiting zu öffnen bzw. dieses im eigenen Unternehmen verstärkt auszubauen, ist langfristig unumgänglich. Damit Sie jedoch den vollen Erfolg aus Ihren E-Recruiting-Aktionen erhalten, müssen Sie prüfen,

  • welche Stelle Sie ausschreiben möchten.
  • ob Sie den gesuchten Bewerber durch eine Jobbörse erreichen.
  • ob das Stellenangebot deshalb in einer Jobbörse gut platziert ist oder nicht.
  • in welcher Jobbörse Sie dieses am besten platzieren.
  • ob die Personalabteilung für das E-Recruiting ausgerüstet ist.

Autor: Brigitte Miller

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Author: Kelle Weber

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