Rollatoren: Nur zwei von zwölf Gehhilfen im Test sind gut (2024)

Rollatoren im Test: Kassenmodelle meist kaum zu gebrauchen

„Kassen-Schocker“ nennt eine 85-jährige Test­person die Rollatoren, die gesetzliche Krankenkassen oft ihren Kunden stellen. Ihr Urteil: „Kann man wirk­lich in die Mülle schmeißen!“ Auch im Rollator-Test der Stiftung Warentest konnten Kassenmodelle nicht glänzen. Sie sind eher Indoor-Rollatoren und im Alltag draußen kaum zu gebrauchen.

Das bietet der Rollatoren-Test der Stiftung Warentest

Test­ergeb­nisse.
Unsere Tabellen zeigen Bewertungen für zwölf Rollatoren: vier Stan­dard­rollatoren (8,9 bis 10,2 Kilogramm) und acht Leicht­gewich­trollatoren (5,9 bis 7,5 Kilogramm), darunter Modelle von Dietz, Russka und Topro. Die Preise: 60 bis 535 Euro. Zusätzlich haben wir auch zwei Hybridmodelle getestet: Rollatoren, die auch als Roll­stuhl dienen können. Geprüft haben wir unter anderem Hand­habung (Bedienungs­freundlich­keit, Fahren auf verschieden Untergründen, Trans­port, etc.), Sicherheit und Halt­barkeit. Außerdem haben wir die Rollatoren auf Schad­stoffe untersucht: Der B+B Rotego enthält Schad­stoffe im Griff.
Rollator kaufen.
Längs­falter oder Querfalter? Stan­dard­modell auf Rezept oder Leicht­gewich­trollator auf eigene Kosten? Oder lieber Roll­stuhl und Rollator in einem? Die Experten der Stiftung Warentest nennen Vor- und Nachteile der verschiedenen Varianten und sagen, welche der Gehhilfen im Test über­zeugen konnten und wodurch sich die beiden Testsieger auszeichnen.
Tipps und Hintergrund.
Wir sagen, wie Sie von Ihrer gesetzlichen Krankenkasse einen Rollator auf Rezept bekommen und unter welchen Voraus­setzungen Kassen auch Leicht­gewich­trollatoren stellen.
Heft­artikel.
Wenn Sie das Thema frei­schalten, erhalten Sie Zugriff auf das PDF zum Testbe­richt aus test 3/2019.

Video: Rollatoren im Test

Rollatoren: Nur zwei von zwölf Gehhilfen im Test sind gut (1)
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Die Stiftung Warentest hat 12 Gehhilfen für innen und außen getestet. Dabei zeigte sich: Leicht­gewich­trollatoren haben viele Vorteile. Die Hand­habung ist besser, und es gibt mehr Zubehör.

Falt­bare Rollatoren: Quer- und Längs­falter

Im Alltag ist es für Senioren besonders wichtig, dass sich der Rollator gut zusammenklappen lässt. Stan­dard­rollatoren sind Querfalter. Sie sind etwas klobiger und schwerer als Leicht­gewich­trollatoren, brauchen einge­klappt viel Platz und stehen dann nicht von allein. Die meisten Krankenkassen über­nehmen die Kosten für diese Modelle, weshalb man oft von „Kassenmodellen“ spricht. Im Gegen­satz zu den aus Stahl gefertigten Querfaltern sind die leichteren Rollatoren Längs­falter und aus Aluminium oder Karbon gefertigt. Zusammen­geklappt stehen sie von allein – und das platz­sparend.

Rollatoren: Nur zwei von zwölf Gehhilfen im Test sind gut (2)

Querfalter oder Längs­falter

Querfalter.
Stan­dard­rollatoren werden zum Verstauen oder Trans­portieren über die Quer­achse geklappt. Sie sind meist schwerer und klobiger als Längs­falter. Die Ausstattung ist minimalistisch, Ankip­philfe oder Rückengurt sind meist nicht vorhanden.
Vorsicht, Klemm­stellen.
Die Quer­falter konnten im Test nicht über­zeugen. Ungeübte klemmen sich beim Zusammenklappen schnell die Finger. Zudem brauchen sie auch einge­klappt viel Platz und stehen dann nicht von allein – sie müssen angelehnt werden.
Längs­falter.
Leicht­gewich­trollatoren sind oft mit Kreuz­streben verbunden und werden über die Längs­achse zusammen­geklappt. Sie sind aus Aluminium oder Karbon gefertigt, daher leichter als Querfalter. Das Zubehör ist meist üppiger.
Leicht zu bedienen.
Die Leicht­gewichte im Test haben unterschiedliche Falt­mecha­nismen. Oft kann der Rollator durch Ziehen einer Schlaufe am Sitz zusammen­geklappt werden. Das Auf- und Zuklappen funk­tionierte im Test meist gut oder sehr gut. Längs­falter stehen einge­klappt platz­sparend und von allein.

Rollator auf Rezept von der Krankenkasse

Viele große gesetzliche Krankenkassen stellen ihren Versicherten oft nur Stan­dard­rollatoren zur Verfügung – wenn sie ein Rezept vorlegen. Wer einen leichteren Rollator will, der sich auch außen gut nutzen lässt, muss meist eine sogenannte „wirt­schaftliche Aufzahlung“ leisten. Denn von der Kasse gibts nur eine sogenannte Versorgungs­pauschale. Dieser Betrag ist von Kasse zu Kasse unterschiedlich. Er variiert oft auch nach Region.

Tipp: Fragen Sie bei Ihrer Kasse nach, ob der Rollator Ihnen nach diesem Zuzahlungs­modell gehört. Mehr im Unter­artikel Rollator auf Rezept.

Rollator online oder im Sanitäts­haus kaufen?

Selbst­verständlich kann jeder im Sanitäts­haus einen von der Stiftung Warentest mit gut oder befriedigend getesteten Rollator kaufen. Dann bezahlt er oder sie den vollen Preis – ohne Zuzahlung von der Krankenkasse. Online sind die Rollatoren aus unserem Test meist deutlich billiger als im Laden, teils lassen sich so über 100 Euro sparen. Die Sache hat nur einen Haken: Niemand führt einem vor, wie man den Rollator richtig einstellt und sicher benutzt.

Nutzer­kommentare, die vor dem 27. Februar 2019 gepostet wurden, beziehen sich auf eine ältere Unter­suchung.

Rollatoren: Nur zwei von zwölf Gehhilfen im Test sind gut (2024)

FAQs

Rollatoren: Nur zwei von zwölf Gehhilfen im Test sind gut? ›

Rollatoren im Test bei Stiftung Warentest: Nur zwei Gehhilfen sind "gut" Stiftung Warentest hat Rollatoren getestet: Lediglich zwei von zwölf Modellen im Test überzeugen, ein Rollator ist aufgrund krebserregender Inhaltsstoffe "mangelhaft".

Was macht einen guten Rollator aus? ›

Ein guter Rollator sollte sich ohne Mühe schieben und abbremsen lassen. Auch bei voller Beladung sollte man mit der Gehhilfe eine längere Strecke zurücklegen können. Dabei auf die vom Hersteller angegebene Höchstzuladung achten. Die Griffe - mit oder ohne Daumenstütze - sollten gut in der Hand liegen.

Welches ist der beste und leichteste Rollator? ›

Der beste Leichtgewichtrollator ist für uns der gefederte Besco Medical Spring, der sich vor allem durch seine besonders guten Dämpfeigenschaften sowie eine Top-Ausstattung auszeichnet. Bei den Standard-Rollatoren hat uns der Dietz Fakto+ am meisten überzeugt.

Wie viel kostet ein guter Rollator? ›

Ein Standard-Rollator aus Stahl kostet zwischen 60 und 100 Euro. Auf Rezept des Arztes übernimmt die gesetzliche Krankenkasse die Kosten. Leichtgewichts-Modelle aus Aluminium oder Karbon sind komfortabler, kosten aber zwischen 200 und 500 Euro.

Sollte ein Rollator zwei oder vier Räder haben? ›

Zwei Räder machen den Gehwagen außerdem etwas instabiler . Das bedeutet, dass Sie sie nicht verwenden sollten, wenn Sie das Gerät stark belasten müssen. Diese Gehhilfen sind stabiler als dreirädrige und vierrädrige Gehhilfen. Sie funktionieren am besten, wenn Sie etwas Gleichgewichtsunterstützung benötigen, sich aber nicht ausschließlich auf das Gerät verlassen.

Sollte ein Gehhilfe 4 Räder haben? ›

Wenn Sie unsicher auf den Beinen sind, kann die Verwendung eines Gehhilfen auf vier Rädern hilfreich sein . Allerdings ist er tendenziell weniger stabil als ein normaler Gehwagen.

Wie findet man den richtigen Rollator? ›

Faustregel: Die richtige Griffhöhe ermitteln Sie, indem Sie sich einfach hinstellen und die Arme lockerlassen. Eine zweite Person kann nun den Abstand zwischen Boden und Ihrem Handgelenk messen. Die Griffe Ihres Rollators müssen auf die Höhe dieses Abstandes eingestellt werden.

Wann ist ein Rollator zu empfehlen? ›

Grundsätzlich wird die Unterstützung eines Rollators benötigt oder gewünscht, wenn die Belastbarkeit oder die eigene Muskelkraft nicht mehr ausreichend vorhanden ist.

Sind dreirädrige Gehhilfen sicher? ›

Wenn die Gefahr besteht, dass Sie stürzen oder Sie nicht mehr auf den Beinen sind, könnte Ihnen ein dreirädriger Gehwagen dabei helfen, sich sicherer fortzubewegen und Ihr Selbstvertrauen beim Wiederaufstehen zu stärken . Denken Sie daran, immer ärztlichen Rat einzuholen, wenn Sie dies noch nicht getan haben und über die Anschaffung einer neuen Mobilitätshilfe nachdenken.

Was ist der leichteste Rollator? ›

Der Carbon Ultralight ist der leichteste Rollator der Welt – mit einem Gewicht von nur 4,8 kg. Aufgrund der leichten Materialien, dem einfachen Zusammenklappen und den schlanken Linien passt er problemlos in jedes Auto, jeden Zug, jedes Boot oder Flugzeug.

Was bedeutet Rollator auf Englisch? ›

Substantive
rollator walker (Amer.) [MED.]der Rollator Pl.: die Rollatoren
4-wheeled walker [MED.]der Rollator Pl.: die Rollatoren
walker [ugs.] [MED.]der Rollator Pl.: die Rollatoren
wheeled walker [MED.]der Rollator Pl.: die Rollatoren
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Wie viel darf ein Rollator auf Rezept Kosten? ›

In konkreten Zahlen heißt das: Wer einen Rollator verschrieben bekommt, muss mindestens fünf, höchstens aber zehn Euro zuzahlen. Für diese Regelung gibt es zwei Ausnahmen: Sie muss nicht geleistet werden, wenn alle Zuzahlungen die Belastungsgrenze von zwei Prozent der jährlichen Bruttoeinnahmen übersteigen.

Für wen ist ein Rollator nicht geeignet? ›

Deshalb sollte ein Rollator nicht bei optischen Wahrnehmungsstörungen (Sehbeschwerden), starken Gleichgewichtsstörungen und unkontrollierbaren Spastiken verwendet werden.

Wie heißt ein Rollator ohne Räder? ›

Mit einem Outdoor-Rollator bleiben Sie aktiv und mobil. Die Rollatoren für draußen sind robust, sehr wendig und leicht zu manövrieren.

Was kostet ein Rollator im Sanitätshaus? ›

Die Rollator-Kosten fallen je nach Modell recht unterschiedlich aus. Im Sanitätshaus können Sie einen Rollator schon recht günstig kaufen. Die Kosten für die günstigste Variante liegen im Sanitätshaus bei etwa 65 Euro. Bei Leichtgewicht-Varianten und weiteren Features werden höhere Kosten fällig.

Auf was muss man beim Rollator Kauf achten? ›

Achten Sie beim Kauf darauf, dass der Rollator leicht faltbar ist und im gefalteten Zustand von alleine sicher stehen kann. Optimal ist eine integrierte Faltsicherung. Ein Rollator, der sich längs falten lässt, ist zwar teurer, aber wesentlich standsicherer als eine quer zur Fahrtrichtung klappbare Version.

Ist ein Rollator mit 3 oder 4 Rädern besser? ›

Vierrädrige Rollatoren sind im Allgemeinen beliebter als ihre dreirädrigen Tri-Walker-Gegenstücke, da der vierrädrige Rollator dem Benutzer etwas mehr Stabilität bietet und das vierrädrige Modell in der Regel auch über einen Sitz verfügt, der die perfekte Möglichkeit zum Mitnehmen bietet kleine Ruhe, wann immer Sie das Gefühl haben ...

Sind größere Räder bei einem Rollator besser? ›

Die Leistung eines Rollators oder Gehwagens hängt stark von der Größe der Räder ab. Je größer das Rad, desto leichter lassen sich Hindernisse und Bodenunebenheiten überwinden und auch der Komfort steigt mit der Radgröße. Ein größeres Rad leistet einfach mehr als ein kleines Rad, insbesondere im Freien .

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Author: Rev. Porsche Oberbrunner

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